Ruhe und Natur erleben im Naturdenkmal Fisser Gonde
Lesezeit: 4 Minuten
Hinein in eine andere Welt
Der Einstieg zur Fisser Gonde befindet sich etwas oberhalb vom Sommer-Funpark Fiss. Hinweisschilder führen naturhungrige Wanderer zum Eingangsportal des Themenweges. Kaum passierst du das Eingangstor, betrittst du gefühlt auch eine andere Welt. Der Wald verschluckt sämtliche Geräusche des fröhlichen Treibens vom Sommer-Funpark Fiss. Es ist spürbar kühler und die Luft riecht herrlich nach Wald. Man fühlt sich sofort wohl in diesem Naturraum.
Wie alles begann...
Nach wenigen Metern entdeckst du bereits die mächtigen grauen Felsblöcke, die sich kunstvoll übereinander geschoben haben. Dazwischen liegen dunkle Klüfte, die wie geheimnisvolle Gänge in die Tiefe zu gehen scheinen. Doch wie entstand dieses besondere Naturdenkmal?
Die Frage der Entstehung gibt allerlei Rätsel auf. Sie dürfte aber mit dem Abschmelzen der Gletscher am Ende der letzten Eiszeit zu tun haben. Nach dem Rückzug der Gletscher ragten die steilen Hänge schutzlos in die Höhe und waren mit allerlei losem Geröll belegt. Diese Last wurde irgendwann zu schwer und die Gesteinsbrocken begannen nach unten zu stürzen. Ob dies als Sturz oder als langsames Kriechen erfolgte, lässt sich heute nicht mehr ergründen.
Auch die geologische Lage der Fisser Gonde ist besonders, denn sie befindet sich im sogenannten "Engadiner Fenster".
Blick übers steinmeer
Am höchsten Punkt des Themenweges führt der Weg hinaus aus dem Wald und Naturbesucher wandern über zahlreiche Gesteinsblöcke hinweg bis zu einem tollen Aussichtspunkt. Der atemberaubende Blick auf die umliegende Bergwelt und die darunterliegenden Dörfer hat fast schon etwas Magisches. Der Aufstieg bis zu diesem Plätzchen lohnt sich also allemal. Zum ersten Mal erfasst man hier auch das gewaltige Ausmaß der Fisser Gonde. Sagenhafte 40.000 m2 umschließen nämlich das Kerngebiet. Ganz schön beeindruckend, oder was meinst du?
Ring the bell
Am höchsten Punkt des Rundwegs verzückt eine Glocke mit ihren Klängen die Besucher der Fisser Gonde. Kannst du sie bei deiner Wanderung entdecken?
Ein Sprung zurück in der Zeit
Wieder zurück auf dem schönen Steig, führt dieser nun aus dem Wald heraus, hin zu wildwachsenden Bergwiesen. Früher wurden diese - heute längst schon verwilderten - Wiesen landwirtschaftlich genutzt. Da der Aufstieg (so ganz ohne Gondel) lang und beschwerlich war, übersiedelten die Bauern während der Heuernte kurzerhand hierhin. Mit Kind & Kegel und nicht selten mit einer Ziege als Milchlieferant machten sich die Bauern auf zu den sogenannten Bergmähdern. Im Winter, wenn die Hänge dann schneebedeckt waren, wurde das Heu mit einem Schlitten hinunter ins Dorf transportiert. Heutzutage ist es kaum noch vorstellbar, welch harte körperliche Arbeit hier verrichtet werden musste.
Andi - Naturfotograf, Wander- und Naturführer
Ein Einheimischer, der die Fisser Gonde wie seine Westentasche kennt, ist der Allrounder Andreas Kirschner. Besonders faszinieren ihn die einzigartige Flora & Fauna in diesem Gebiet. Andi ist ausgebildeter Wander- und Tiroler Naturführer und häufig in der Natur unterwegs. Glücklicherweise hält er die Eindrücke, die er dabei erlangt, gerne mit seiner Kamera fest. Hier findet ihr einige seiner Meisterwerke.
Neugierig geworden?
Einen kleinen Vorgeschmack darauf, was dich auf diesem historischen Bergpfad erwartet, gewähren wir dir in unserem Clip. 🎥👇