Sicheres Mountainbiken: 4 Tipps zur Ausrüstung, Routenplanung & Co.
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1. Bike-Check
Bevor die große Tour losgehen kann, musst du dein Bike erstmal gründlich unter die Lupe nehmen. Mindestens einmal im Jahr solltest du dein Fahrrad einem umfangreichen Check unterziehen. Am besten eignet sich dafür der Frühling, wenn du es aus dem Winterschlaf holst. Aber auch vor jeder längeren und/oder anspruchsvollen Fahrt gilt es, einige Dinge am Mountainbike zu überprüfen. Schließlich willst du nach der Tour wieder gesund und möglichst ohne Verletzungen zuhause ankommen. Überprüfe deshalb unbedingt:
- Bremsbeläge
- Laufräder
- Kette, Ritzel und Kettenblätter
- Schaltung
- Schrauben
- Lager
Einer der wichtigsten Teile deines Rades sind die Bremsen. Kontrolliere deshalb, ob die Bremsbeläge noch ausreichen. Bei längeren Touren schadet es nicht, ein zweites Set Bremsbeläge mitzunehmen. Überprüfe als nächstes die Laufräder. Stimmen Speichenspannung und Reifendruck? Ist noch genügend Profil vorhanden? Weist der Reifen irgendwelche Risse oder Schnitte auf?
Nicht zuletzt solltest du Kette, Ritzel, Kettenblätter, Schaltung und andere Kleinteile überprüfen:
- Muss die Kette geölt werden?
- Braucht die Schaltung eine Justierung?
- Sind alle Schrauben fest angezogen?
- Sind die Lager spielfrei?
Kein eigenes Bike? Kein Problem. In Serfaus-Fiss-Ladis gibt es einige Bikeverleihadressen, die dich bestens beraten und ausstatten. Sollte dein Bike unterwegs mal ein paar Handgriffe benötigen, stehen dir in der Region einige Servicestationen, unter anderem mit Kompressor und Werkzeug, zur Verfügung. Halte einfach in der Bike- & Trailkarte Ausschau nach dem Schraubenzieher-Symbol.
2. Routenplanung
Zu einer guten Mountainbike-Tour gehört eine einwandfreie Routenplanung. Alle Biketouren in Serfaus-Fiss-Ladis findest du übersichtlich im familienfreundlichen Bike-Tourenplaner beschrieben. Hier kannst du dann unter anderem nach dem Schwierigkeitsgrad filtern, um deine passende Route zu finden. Eine interaktive Karte mit allen Bikemöglichkeiten auf einen Blick gefällig? Filtere einfach unter "Rad- und MTB" nach der entsprechenden Radkategorie (z. B. Singletrails) und schon hast du eine perfekte Übersicht, was die Region so alles zu bieten hat.
Die wichtigste Leitlinie bei der Auswahl einer Route: Wähle eine Strecke, die deiner körperlichen Fitness entspricht. Dasselbe gilt übrigens, wenn du eine Wanderung planst. Es bringt nichts, eine anspruchsvolle Tour auszusuchen, die dich dann aber komplett überfordert. Bist du in einer Gruppe unterwegs, müsst ihr die Route an das schwächste Mitglied anpassen. Im Idealfall habt ihr jedoch alle ungefähr die gleiche körperliche Fitness.
Die Route sollte nur entlang geeigneter Straßen und Wege verlaufen. Vermeide es, einfach querfeldein zu fahren, und beachte eventuelle Sperrungen und andere Regelungen auf der Tour. Plane außerdem eine alternative Route, falls dir das Wetter einen Strich durch die Rechnung macht. Schwierige Stellen identifizierst du idealerweise schon im Vorhinein. Dann kannst du die Tour entsprechend planen. Diese Strecken sollten nämlich am besten nicht erst am Ende einer Tour kommen, da die Kraftreserven zu diesem Zeitpunkt meist schon ziemlich ausgeschöpft sind.
Vergiss nicht, immer ein Smartphone und/oder GPS-Gerät zur Orientierung mitzuführen. Zudem ist es sinnvoll, eine Karte der jeweiligen Region einzupacken, falls einmal der Akku oder die Batterien leer sind. Die Bikekarte der Region ist kostenlos in allen Infobüros der Region erhältlich.
3. Ausrüstung
Der große Tag ist gekommen und du bist bereit, mit deinem Mountainbike die Berge zu erklimmen? Dann brauchst du jetzt nur noch die richtige Ausrüstung. Deine Kleidung wählst du am besten nach dem Zwiebelprinzip aus. Das hält dich warm und du kannst dich den jeweiligen Wetterbedingungen besser anpassen. Atmungsaktive und dehnbare Kleidung sorgen dabei für mehr Komfort.
Auch wenn du es wahrscheinlich bereits weißt: Trage immer einen Helm! Besonders beim Bergabfahren bist du hohen Geschwindigkeiten ausgesetzt, die bei einem Sturz schnell zu schweren Verletzungen führen können. Zusätzlich zum Helm sind Protektoren zu empfehlen. Wichtig sind Knieschoner. Diese erweitert man bei Bedarf mit Schienbeinschonern, Ellbogenschonern und einem Rückenprotektor. Welche Schutzausrüstung du brauchst, hängt davon ab, welche Strecken du befährst. Je anspruchsvoller und gefährlicher die Route, desto mehr Schutzausrüstung benötigst du.
Denke in puncto Kleidung auch an Fahrradhandschuhe, Fahrradschuhe und eine Brille, um deine Augen vor Luftzug und UV-Strahlung zu schützen. Stelle außerdem sicher, dass dein Rucksack immer fest am Körper sitzt. Er darf während der Fahrt nicht verrutschen.
4. Fahrverhalten und Fahrtechnik
Eine gesundheitsschonende Sitzposition und die richtige Grundhaltung sind das A und O beim Fahrradfahren. Versuche immer locker zu bleiben und dich nicht zu verkrampfen. Achte bei Bergabfahrten darauf, dass dein Schwerpunkt hinten liegt, um ein Überschlagen zu vermeiden.
Wird der Weg anspruchsvoller (z.B. Schotterweg oder Waldweg), solltest du raus aus dem Sattel und die Strecke stehend meistern. So hast du mehr Kontrolle über das Bike. Am besten senkst du davor den Sattel bereits ab, dann hast du mehr Bewegungsfreiheit. Ist das Gelände zu gefährlich oder gehen dir die Kräfte aus, dann schiebe das Rad, zumindest für eine kurze Strecke. Gehe kein Risiko ein!
Die zwei anspruchsvollsten und zugleich wichtigsten Fähigkeiten auf deiner Tour sind:
- richtig bremsen
- Kurven richtig fahren
Passe die Geschwindigkeit immer der Situation an und fahre stets bremsbereit. Wenn du bremsen musst, benutzt du am besten beide Bremshebel gleichzeitig und verlagerst dein Gewicht etwas nach unten und hinten. Bei Kurven gilt prinzipiell das Gleiche wie beim Autofahren: Drossle die Geschwindigkeit, bevor du in die Kurve einfährst. Richte den Blick auf das Ende der Kurve. Halte den Körperschwerpunkt zentral über dem Fahrrad. Am Kurvenausgang richtest du dich auf, erhöhst die Geschwindigkeit und fährst aus der Kurve heraus.
Für alle, die sich Tipps direkt vom Profi holen wollen, gibt es in der Region Serfaus-Fiss-Ladis eine Bikeschule, die coole Kurse für jedermann anbietet. Sie befindet sich direkt bei der Waldbahn in Fiss.
Mein Fazit: Serfaus-Fiss-Ladis bietet ein abwechslungsreiches Angebot an Single- und Bikeparktrails sowie MTB-Touren für alle Könnerstufen und für jedes Alter. Ob Windelbiker, erwachsene Pedalritter mit viel Bikerfahrung oder kleine und große Abenteurer, die ihre ersten Schritte im Radsport wagen - in SFL findet jeder seine passende Strecke. Längere Mountainbike-Touren sind meist sehr anspruchsvoll und benötigen eine gute Planung. Aber mit der richtigen Ausrüstung, einem geprüften Fahrrad, der passenden Route und einer aufmerksamen Fahrweise wird deine Tour zu einem unvergesslichen – und vor allem sicheren – Erlebnis. Viel Spaß!
Über Ferdinand
Ferdinand ist bei Livv.at für das Business-Development verantwortlich und ist in seiner Freizeit leidenschaftlicher Mountainbiker. Er ist viel in den Bergen unterwegs und weiß, worauf es beim Mountainbiken ankommt. Er unternimmt am liebsten gemeinsam mit seinen Buddies MTB-Touren in den Alpen oder macht auch gerne mal Trails im Bikepark unsicher. Gelegentlich genießt er es auch, ganz alleine mit der Natur auf Du und Du zu sein und auf dem Zweirad neue Pfade zu erkunden. Immer mit dabei bei seinen Radtouren: eine wiederbefüllbare Flasche - in den Alpen schmeckt das Wasser bekanntlich besonders gut. Sein Lieblingstrail in Serfaus-Fiss-Ladis ist der 5,8 Kilometer lange hochalpine Jochtrail, der abwechslungsreichen Singletrail-Spaß verspricht. Sein Tipp: bei der Wohlfühlstation am Mittleren Sattelkopf Füße hochlegen und den Ausblick in die Bergwelt genießen. Obendrein können die unvergesslichen Erlebnisse am Berg mit der Kamera, die er auch immer mit dabei hat, festgehalten werden.