Zu Besuch auf der Burg Laudeck
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Ein Blick zurück
Bereits 1239 wurden die „Herren zu Laudeck“ erstmals urkundlich erwähnt und im Laufe der Jahrhunderte wechselte die Burg mehrmals ihre Besitzer. Aufgrund von Funden nimmt man an, dass Laudeck ursprünglich ein römischer Wachturm zum Schutz der Via Claudia Augusta war. 1259 wurde sie als Morgengabe von Graf Meinhard II. an seine Gemahlin Elisabeth weitergegeben und 1263 als Sitz des Landgerichts bezeichnet. Ein Jahrhundert später wurde sie von den Bayern erobert und 50 Jahre danach während den Appenzeller-Kriegen beschädigt.
Als 1471 der Gerichtssitz nach Ried im Oberinntal verlegt wurde, diente sie als Gefängnis und Waffendepot. Während des vergangenen Jahrhunderts gelangte die Burg in Privatbesitz und wurde teilweise wiederhergestellt und restauriert.
Die Sage vom letzten Ritter von Laudeck
Es ranken sich mehrere Sagen um die Burg in Ladis, aber die wohl Bekannteste beschreibt folgendes: Ein Ritter von Laudeck nahm an einem Kreuzzug teil (3. Kreuzzug) und zog ins Heilige Land. Er erlebte viele Abenteuer, wurde gefangen und kehrte erst nach Jahren in seine Heimat zurück. Ein Bote hatte im Schloss sein Kommen gemeldet. Als er gegen Ladis kam, sah er seine Gemahlin am Schlosstor auf ihn warten. Sie breitete ihre Arme aus und ein Freudenschrei erscholl aus ihrer Brust. Da kam eine so mächtige Bewegung in den Heimkehrer, dass er nicht um den Weiher herumritt, sondern mit seinem bewährten Streitross in den Weiher hineinsprang, um möglichst bald seine Gemahlin umarmen zu können. Das erhitzte Pferd und der gepanzerte Ritter versanken aber im Weiher vor den Augen der entsetzten Schlossfrau. Noch heute soll in Vollmondnächten der goldene Helm des Ritters im Schlossweiher zu sehen sein.
Gegenwart
Betritt man heutzutage den Burghof, so fühlt man sich in die Zeit des Mittelalters und der Sagen zurückversetzt. Das Burggelände besteht aus dem 21 Meter hohen Bergfried (Wohnturm), dem Palas, dem Nordturm und dem Torturm als Teil der äußeren Ringmauer. Im schmalen Hofraum zwischen Bergfried und Palas wurde 1499 eine Kapelle errichtet, die man beim Betreten der Burg Laudeck als erstes erblickt. Ein unbedingtes Muss bei der Besichtigung ist der Balkon, von dem man einen atemberaubenden Ausblick auf das Inntal hat – vorausgesetzt man ist schwindelfrei. Bis zu 1,95 m dick sind die Mauern des Bergfrieds, der ursprünglich zwei Wohngeschosse ohne Zimmer hatte. Apropos wohnen: im Palas befinden sich die Wohnräumlichkeiten der Besitzerfamilie, welche dankenswerterweise die Führungen auf der Burg Laudeck gestatten. Obwohl die weiteren Räumlichkeiten nicht mit Rüstungen und Waffen dekoriert sind, bekommt man einen guten Eindruck von der kargen Lebensweise in den vergangenen Jahrhunderten.
Wer mehr über die Burg erfahren möchte, hat bei den Führungen von Mitte Juni bis Mitte September Gelegenheit dazu. Mehr Infos zu den Burgführungen findest du im Wochenprogamm.