Indoor spielen mit Kleinkindern in Fiss
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1, 2, 3, 4, ... 5
Die Erwachsenen zählen an der Talstation der Fisser Bergbahnen vorsorglich nach: 1, 2, 3, 4, … 5. Ein Glück: Alle Kinder sind da! Drei davon sind im Alter von 10 Monaten und knapp eineinhalb Jahren. Ihre Fortbewegungsarten sind unterschiedlich: Es wird gekrabbelt, gehüpft und gelaufen. Was sie aber mit ihren zwei größeren (bereits skifahrenden) Spielgefährten teilen, ist ihr Spieltrieb. Ob die Spielestationen in Fiss für alle Altersgruppen taugen?
Jeder (wohlgemerkt auch wir Erwachsene) möchte heute auf seine Kosten kommen. Ob das so sein wird? Wir finden es heraus. Schon mal vorweg: Beide Spielebereiche liegen direkt an bzw. nur einen Gondelsprung von der Talstation in Fiss entfernt. Die Ausgangslage für unseren Familienausflug ist also schon mal gut.
Ein Überblick über unsere zwei Testobjekte:
👉 Spielebereich in der obersten Etage des Komfort-Skidepots (rechts neben der Schönjochbahn)
👉 Kids Loft im oberen Stock des Familienrestaurants Sonnenburg (an der Mittelstation der Sonnenbahn)
Spielen im Skidepot
Unser erster zu testende Spielebereich befindet sich im oberen Teil des Komfort-Skidepots. Dieses besteht aus mehreren Etagen, die mit Gängen und auch Rolltreppen verbunden sind. Da wir mit dem Kinderwagen unterwegs sind, gehen bzw. rollen wir die Straße hinauf zur Schönjochbahn. Direkt neben der Gondelbahn befindet sich der Eingang zum Skidepot. Unsere spieltriebigen Probanden schwärmen sogleich aus – jeder in seiner Fortbewegungsart. Die Stationen werden nun völlig unvoreingenommen, dafür aber gnadenlos unter die Lupe genommen.
Unser erster Eindruck: Der Spielebereich wirkt einladend. Er ist offen, hell und mit Glasscheiben vom Eingangsbereich getrennt. Dort lädt ein knallroter Pistenbully aus Holz zum Einsteigen ein. Unser männlicher Tester nimmt sofort Platz und startet sozusagen die Inspektion.
Lasset die Spiele beginnen!
Soft, interaktiv, klein und fein
Etwas weiter lacht uns die Flotte Berta entgegen. Spätestens nun wissen wir, wo wir uns befinden: in Fiss. Blitzschnell sitzen auch schon die ersten kleinen und (zu) großen Passagiere im Bertagefährt und schalten eifrig die Gänge. Das Maskottchen Berta genießt unsere volle Aufmerksamkeit. Die Erwachsenen atmen erleichtert auf. Das Stimmungsbarometer unter den fünf Kindern ist hoch.
Eine weitere Rutsche führt aus einem Häuschen heraus. Um zum Hintertürchen bzw. Einstieg der Rutsche zu gelangen, braucht es Kletterkünste. Das gefällt besonders den zwei Ältesten. Die Jüngsten werden mit starken Armen nach oben geliftet und kommen so auch zu ihrer Adrenalindosis. Paula macht sich gleich aus dem Staub bzw. Blickwinkel ihrer Mama und begibt sich im unteren Stock des Spielhäuschens auf Entdeckungstour. Entwarnung: Der Spielplatz ist schön übersichtlich und erweist sich als sicherer Raum, in dem frei getobt werden kann. Die Chancen stehen also gut, dass wir am Ende unseres Besuches wieder bis fünf zählen dürfen.
Was mir als Mama einer 1-jährigen besonders gut gefällt ist, dass sich an den Wänden interaktive Spielestationen befinden, bei denen unterschiedliche Fähigkeiten gefragt sind. Das Wichtigste aber: Die Höhe der Stationen ist an die Größe der spielenden Kinder angepasst. Alles in allem eignen sich daher alle Spielestationen im Fisser Skidepot für Kinder unterschiedlichen Alters. Langeweile kommt bei uns nicht auf.
Spielen macht hungrig und durstig
Was ich praktisch finde ist, dass es im Spielebereich zum einen die Möglichkeit gibt, mitgebrachtes Essen und Getränke auf Sofas einzunehmen, zum anderen kann man sich an einem Getränke- und Snackautomaten bedienen. Ein Glück, dass Opa heute das notwendige Kleingeld in der Tasche hat. Ausgesucht wird aber eine Etage niedriger: Zwei seiner Enkel treffen die Wahl. Was außerdem positiv auffällt: Vor Ort gibt es Schließfächer, in die mit Münzeinwurf das wertvolle Hab und Gut sicher versperrt werden kann. Moneten in bar sollte man also immer dabei haben.
Nun ist es aber an der Zeit, die Spielzelte abzubrechen und hinauf zur Sonnenburg zu ziehen. Unsere Mission will erreicht werden.
HINAuf zur Sonnenburg
Dazu nehmen wir die gelbe Sonnenbahn* hinüber zur Mittelstation. Dort befindet sich das Familienrestaurant Sonnenburg. Der Name scheint hier Programm zu sein. Ob das stimmt, gilt es herauszufinden.
*Die Sonnenbahn ist zwar absolut kinderwagentauglich, jedoch ist sie nur eine 6er-Gondel. Die maximale Türöffnungsbreite beträgt 60 cm und der Platz ist etwas knapp. Mit etwas Baucheinziehen und nicht allzu breitem Kinderwagen klappt die Beförderung aber wunderbar. Zudem ist das Liftpersonal äußerst hilfsbereit.
Spielen im (Kids) Loft
Im oberen Stock befindet sich das Kids Loft - unser zweiter Test-Spielplatz. Bevor wir ohne Schuhe die Treppen hochlaufen, parken wir zuerst unsere Kinderwägen und anschließend unsere Winterstiefel. Um nasse Füße muss sich hier keine Sorgen machen. Praktisch.
Luftig, interaktiv, aussichts- und abwechslungsreich
Schnell wird klar: Der Name macht dem Indoor-Spielplatz alle Ehre. Das bespielbare Loft ist luftig-lichtdurchflutet und besitzt einen offenen Dachstuhl, hohe Wände und große Fenster. Zudem wird uns ein toller Ausblick auf Bertas Kindervilla beschert. Die Aussicht juckt die Probanden aber nicht. Sie haben nur Augen für die vielen Spielestationen, die sich nebeneinander tummeln.
Direkt am Fenster befindet sich ein Bereich, der sich besonders für kleine Kinder eignet. Der Boden ist gut gepolstert und die Bausteine bestehen aus weichem Schaumstoff. Eine Burg ist mit kleinen und großen Händen schnell gebaut.
Im Kids Loft gibt es aber noch viel mehr zu entdecken. Besonders spannend für die Kleinen sind die Motorikschleifen. Diese kennen sie schon von zuhause. Mit ihren kleinen Fingern können sie sich außerdem an den Wand-Stationen austoben. Wie es bereits bei unserem ersten Testobjekt der Fall war, ist ihre Höhe ideal. Zudem finden sich hier oben auch klassische Spiele wie Memory. Unser Test-Opa wird heute zum Duell herausgefordert. Auch in die digitale Welt können die Kinder eintauchen. Ein Spieltisch und ein Kinderkino bieten reichlich Abwechslung. Praktisch: Nehmen die Eltern im unteren Stock des Restaurants Platz, so können sie die Kinder über Monitore beim Filmeschauen im Auge behalten.
Bitte zu Tisch
Pünktlich um 12.00 Uhr knurren unsere Mägen und wir machen uns auf den Weg ins darunterliegende Restaurant. Bekannt ist die Sonnenburg unter anderem für ihre Pizzen. Zu recht? Auch das wollen wir heute herausfinden und bestellen neben Pommes – die gehen schließlich immer – verheißungsvolle Pizzen zum Teilen.
Pizza, Pommes und Kuchen
Abgeholt werden die leckeren Stücke direkt beim heißen Holzofen und werden auf Wunsch in Stücke geschnitten. Unsere Tellerfracht tragen wir anschließend ungeduldig nach oben. Direkt an den Spielebereich grenzt nämlich ein separater - in Glas gefasster - Essbereich für Familien. Dort findet unser Mahl statt.
Nach der sehr leckeren Pizza gibt's noch Kuchen und Strudel zum Nachtisch. Die Fisser Bergbahnen haben nämlich eine eigene Bergkonditorei und rühren, dekorieren und rollen ihre Leckereien täglich frisch. Das muss man uns natürlich nicht zweimal sagen und wir lassen unseren Tag ohne schlechtes Gewissen süß ausklingen. Nachhaltig: Wenn die Augen mal größer waren als der Hunger, dann kann das Essen einfach in einer Genussbox aus Karton mitgenommen und später genossen werden.
Anschließend geht's mit der Sonnenbahn wieder retour und das beinharte Urteil wird von den ausgewählten Probanden gefällt. Wie es wohl ausgefallen ist?
Fazit
Die zwei zu untersuchenden Spielplätze haben den Test mit Auszeichnung bestanden. Die Empfehlungsrate liegt bei 100%. Aus Sicht der Erwachsenen: Der Ausflug blieb weitgehend drama- und tränenfrei, das Stimmungsbarometer blieb über Stunden hoch und auch wir sind auf ihre Kosten gekommen. Die Indoor-Spielplätze sind wirklich eine schöne Alternative zum Skifahren und besonders bei Schlechtwetter eine gute Adresse für die ganze Familie. Für alle Kinder von eins bis sechs (oder auch ältere) finden sich altersgerechte Spielestationen. Die gute Erreichbarkeit, die hervorragende Kulinarik und die Ungezwungenheit sprechen für einen erneuten Besuch.
Wir kommen also wieder.