Määähhhh – es grüßt das wollige Multitalent aus Serfaus-Fiss-Ladis
Wolle im Gemüsegarten als Dünger für Gemüse, Obst und Zierpflanzen
Ein- bis zweimal pro Jahr werden die Schafe geschoren. Dabei fallen rund ein bis vier Kilogramm Wolle pro Tier an. Schafwolle enthält ungewaschen bis zu 12% Stickstoff sowie vergleichsweise viel Kalium, Keratin, Schwefel, Magnesium und etwas Phosphor – alles Nährstoffe, die für Pflanzen wichtig sind. Die Wolle wirkt im Boden als Langzeitdünger, da sie sich langsam zersetzt, und ist zugleich ein guter Wasserspeicher. Durch die Struktur der Wolle und den langsamen Zersetzungsprozess sorgt sie auch für eine gute Bodenlockerung und Bodenstruktur. Außerdem mögen Schnecken, Wühlmäuse und Maulwürfe den Geruch und die Textur von Schafwolle nicht und werden damit ferngehalten. Hättest du das gewusst?
Schafwollvlies „Heilwolle“
Als Fettwolle, im Volksmund auch als „Heilwolle“ bekannt, wird reine, naturbelassene Schafwolle bezeichnet, die aufgrund einer besonders schonenden Waschung noch einen hohen Anteil von Wollfett und dem Inhaltsstoff Lanolin aufweist. Durch das Lanolin und die feinen Wollfasern werden die Selbstheilungskräfte des Körpers angeregt. Schon in der Antike wurde sie von den Menschen als Hausmittel bei allerlei Problemen genutzt. Wollfett oder Lanolin wird insbesondere bei gereizter und beanspruchter Haut geschätzt, weil es die Regeneration der Haut und die Durchblutung unterstützen kann. Schafwolle hält zudem warm, da ihre natürlich gekräuselte Faser viel Luft einschließt. Dabei ist sie temperaturausgleichend, atmungsaktiv und als reines Naturprodukt komplett frei von Zusatzstoffen.
Lockige Landschaftspfleger
Schafe eignen sich aufgrund ihres geringen Körpergewichtes sowie ihrer Geländegängigkeit hervorragend als Weidetiere. Insbesondere auf schwer zugänglichen Flächen werden Schafe ganz bewusst als „Rasenmäher“ eingesetzt. Regelmäßig weidende Schafe verhindern Versteppung und Verbuschung, indem sie bestimmte Pflanzen immer wieder "verbeißen", wo sonst Sträucher und Bäume bald alles zuwuchern würden. Zudem fördern Schafe die Artenvielfalt im Pflanzenbestand, da im Kot eines Schafs pro Tag ca. 6.000 Pflanzensamen enthalten sind, welche sich auf den Weiden und Almen verteilen. So ist auch ihre Rolle als Landschaftspfleger nicht zu unterschätzen.
Habt ihr das alles gewusst?
Dass Schafe wahre Multitalente sind, ist nun doch sonnenklar! Vielleicht entdeckt ihr sogar während der Jahreszyklen für euch selbst die Gelegenheit, die vielzähligen Möglichkeiten dank der Schafe zu nutzen, beispielsweise im Frühjahr. Dort könnt ihr eure Pflanzen im Garten mit Schafwolle düngen. Oder im Sommer könnt ihr während eures nächsten Serfaus-Fiss-Ladis Aufenthalts die Schafe auf den Almen bestaunen. Zudem könnt ihr im Herbst sowie im Winter die Schafwolle bei einer leichten Erkältung als natürliches Heilmittel verwenden.