Eierschwammerln – gesucht, gefunden und (auf)gegessen
Endlich ist wieder Eierschwammerl-Zeit. Beim Pilze suchen vergesse ich schnell die Zeit und bin mit allen Sinnen voll und ganz auf die schmackhaften Naturwunder fixiert.
An einem frühherbstlichen Tag Anfang September schlendere ich durch den Wald. Der Boden ist weich, sodass jeder meiner Schritte leicht im Boden versinkt. Ein herrlich angenehmes Gefühl! Die Luft ist kalt, es riecht nach Herbst – ein bisschen moosig, erdig, frisch. Das ist Natur pur. Ich entdecke die ersten, gelben Eierschwammerln. Sie verstecken sich zwischen Moos und Gräsern. Ich freue mich und meine Sammlerlust wird von gefundenem Schwammerl zu gefundenem Schwammerl immer größer. Ich komme sogar vom Weg ab, weil ich fasziniert und vollkommen vertieft in meine „Schatzsuche“ in der Natur bin.
Tipps & Tricks von "Schwammerl-Experten"
Was ich aber sehr schnell merke: Wer erfolgreich Schwammerl finden möchte, sollte einige Tipps und Tricks beachten. Oberstes Gebot: Sei vorsichtig und zart… und beweise Fingerspitzengefühl! Ein bisschen Glück und der richtige Schwammerl-Platz-Riecher gehören natürlich auch dazu.
Wann ist die beste Zeit für eine gelungene Pilze-Jagd? Regenwetter im Sommer wünscht man sich normalerweise nicht, aber für eine erfolgreiche Schwammerljagd ist das notwendig. Denn Nässe und feuchte Umgebung lassen die Schwammerln über Nacht richtig gut sprießen.
Zwei Geheimtipps könnt ihr euch merken: Nach Regen und Gewitter ist meist die beste Zeit zum Schwammerlsuchen (und finden). Der Vollmond beeinflusst das Wachstum der Pilze enorm.
Und wo findet man die meisten Eierschwammerln?
Laut Experten mit Abstand die meist erwähnten Tipps:
- feuchte Plätze (moosartig) mit Sonnenlichteinstrahlung
- oft in der Nähe von Fliegenpilzen
- teilweise auch sehr versteckt im Boden - darum heißt es: Genau hinschauen ;-)
Wichtigste Utensilien im Wald – Messer und Jutebeutel
Bevor man los startet, sollte man auf jeden Fall für eine erfolgreiche Suche gewappnet sein. Ein Jutebeutel oder ein Korb eigenen sich sehr gut für die Aufbewahrung der gefundenen Schwammerln. Damit die Schwammerln danach wieder wachsen können, empfiehlt es sich, ein kleines Messer mitzunehmen und diese am Strang abzuschneiden.
Spezielle Pilzmesser mit Bürste eignen sich sehr dafür, denn hier kann man im gleichen Zuge auch noch den gröbsten Schmutz sofort entfernen.
Bitte beachten: Die Tiroler Pilzschutzverordnung
Eierschwammerln sind beliebt und bekannt zugleich. Darum gibt es in Tirol eine eigene Pilzschutzverordnung. Diese Regelung untersagt das Sammeln von mehr als 2 Kilogramm Pilze pro Person und Tag und weist unter anderem auf einen sorgfältigen Umgang mit den wildwachsenden Köstlichkeiten hin.
In einigen Regionen existiert sogar eine Schwammerl-Polizei. Bei uns in Serfaus-Fiss-Ladis und in der Umgebung übernimmt das die Bergwacht. Es gibt regelmäßige Streifzüge durch die Wälder.
Putzen, putzen, putzen...
Nach einer erfolgreichen Schwammerlsuche heißt es: Schnell nach Hause und ran an die Schwammerln. Da im Wald oft nicht genügend Zeit für eine ausreichende Reinigung ist, muss diese Arbeit zu Hause nochmals in Angriff genommen werden.
Los geht’s – Pfanne raus, Schwammerln rein
Nach getaner Arbeit kommt das Vergnügen. Endlich ist es soweit und die gefundenen Schwammerln werden verkocht.
Ein Klassiker ist das Schwammerlgulasch mit Semmelknödel.
Rezept für 4 Personen
Schwammerlgulasch
1 kl. Zwiebel
1 kl. Stk. Speck
1 kg Eierschwammerln
2 EL Petersilie (gehackt)
1 EL Rapsöl
Paprika edelsüß
Salz & Pfeffer
Semmelknödel
1/2 Zwiebel
500 g Knödelbrot
1 Tasse warme Milch
5 Eier
1 EL Petersilie
Salz & Pfeffer
Eierschwammerl-Gulasch mit Semmelknödel - meine Kochanleitung
- Zwiebel und Speck in der Pfanne anbraten
- Eierschwammerln dazugeben und je nach Vorliebe würzen
- Knödelbrot mit Milch, Eiern und Petersilie vermengen - aus der Masse die Knödel drehen und in den Topf geben
- Das Schwammerlgulasch abschließend noch mit Petersilie verfeiern
- Servieren und genießen