Kuchenbäcker am Berg
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Wenn Anna Fasser zur Arbeit fährt, nutzt sie nicht Auto, Bus oder Bahn: Sie gondelt mit der Schönjochbahn direkt zum Bergrestaurant BergDiamant auf 2.436 Metern Seehöhe hoch über Fiss. Hier macht die 20-Jährige gerade ihre Lehre zur Konditorin*. „Ich wollte bereits als Kind immer Konditorin werden. Schon in der Grundschule habe ich oft Geburtstagskuchen für meine Mitschülerinnen und Mitschüler gebacken“, erzählt sie. Nach dem Schulabschluss und der Matura hat sie in der Berggastronomie in Fiss-Ladis mit ihrer Konditorenlehre begonnen.
*Dieser Beitrag stammt aus dem Sun Days-Magazin 2022-23.
Seit 2009 gibt es diese Möglichkeit für zukünftige Zuckerbäcker: „Die Idee zur eigenen Konditorei am Berg ist aus einer Notwendigkeit heraus entstanden: Nach dem Mittagsgeschäft gab es in den Bergrestaurants für unsere Küchenteams nur mehr wenig zu tun. Da kam uns die Idee, Kuchen und Kaffee anzubieten. Ein bisschen so wie früher, als es noch den Fünf-Uhr-Tee gab“, erzählt Josef Kaschutnig. Er leitet die Berggastronomie in Fiss-Ladis. „Seit 2009 haben wir bereits 28 Lehrlinge ausgebildet.“ Das Kuchenangebot wird von den Gästen gerne genutzt. „Wir verkaufen in der Wintersaison bis zu 400 Stück Kuchen pro Bergrestaurant und Tag“, erzählt er stolz.
Sogar die Kekse für die Kaffeezeit werden von den Konditorlehrlingen selbst gebacken.
Die Qual der Wahl
Für Anna, ihre Lehrlingskollegin Manizha, Konditorin Stella und Lehrlingsausbilder Geri heißt das: Viele, viele Kuchen und Strudel müssen gebacken werden! In der Vor- und Nachsaison werden durchschnittlich acht bis neun Kuchen pro Tag hergestellt, in der Hauptsaison noch mehr. Dadurch können die Gäste in den Bergbahnrestaurants in Fiss-Ladis täglich zwischen vielen Lieblingskuchen wählen: „Im Winter bieten wir täglich bis zu 35 verschiedene Torten, Kuchen und Strudel an“, sagt Josef Kaschutnig. Wie soll man sich bei dieser Auswahl dann für ein Stück entscheiden? Da hilft nur eines: Jeden Tag einen andren Kuchen probieren!
Kann Anna bei so viel Zucker und Schokolade überhaupt noch Süßes genießen? „Wenn ich etwas Neues probiere, dann koste ich natürlich ein Stück. Ansonsten darf es aber lieber etwas Deftiges sein“, lacht sie. Neues auszutesten, mit Geschmäckern spielen, das ist es auch, was der Tirolerin so gut an ihrem Beruf gefällt: „Als Konditorin kann ich mich ganz auf die süßen Geschmacksnoten und auf die Feinarbeit fokussieren. Aus Zucker, Marzipan und Schokolade lässt sich so viel machen, das ist schon ein bisschen wie Kunst.“
Süßes Take-away: Kuchen, Kekse und Konfekt
Wer sich von den süßen Kunstwerken von Anna und ihrem Team überzeugen möchte, hat in den Bergbahnrestaurants Fiss-Ladis täglich die Gelegenheit dazu. Außerdem können in den Bergkonditoreien auch Torten, Kuchen oder Strudel für besondere Anlässe bestellt werden. Diese werden dann am Berg gefertigt und per Gondel ins Tal transportiert, wo sie unkompliziert abgeholt werden können. Zusätzlich fertigen die Patissier-Teams selbstgemachte Pralinen und zu Weihnachten auch hausgemachte Weihnachtskekse und bieten diese für den Verkauf an.
Kuchen-Hotline:
+43 5476 6369 921
(Direktdurchwahl BergDiamant Kassa) oder +43 5476 6396