Fisser Imperial Gerste
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Vermeintliche Erfolgsgeschichte
Eine vermeintlich lang anhaltende Erfolgsgeschichte beginnt. Doch in den 1960er-Jahren KOMMT ALLES ANDERS: Erst verdrängt eine bayrische Gerstensorte namens „BARIN“ (bayrische Gerste in Rinn) die Fisser Imperial Gerste, später ist der Anbau generell nicht mehr wirtschaftlich. Die Fisser Gerste gerät FAST IN VERGESSENHEIT.
Aber eben nur fast. Karl Röcks Sohn erzählt, dass sein Vater einst ein Schreiben von der TIROLER SAATBAUGENOSSENSCHAFT erhielt: „Herr Röck, wir haben so viel Imperial Gerste auf Lager, wir benötigen keine mehr. Allerdings machen wir dir folgenden Vorschlag: Du bekommst von uns Barin.“ Auf jenes Ersuchen hin bauten sie diese Sorte bis 1963/64 an. Einige Fisser Bauern kultivierten weiterhin die Fisser Imperial Gerste, jedoch nur mehr für den Privatgebrauch. Engelbert Krismer baute etwa die Fisser Imperial Gerste bis 1985 in Fiss an. Der Ackerbau rückte im Laufe der Jahre immer mehr in den Hintergrund. Durch den wachsenden FREMDENVERKEHR erschlossen sich für die Landwirte NEUE EINNAHMEQUELLEN.
Nicht ganz vergessen
Die Fisser Imperial Gerste geriet jedoch NICHT GANZ IN VERGESSENHEIT. Auch wenn sie in Fiss für einige Jahre nicht mehr angebaut wurde, so wurde sie auf den Äckern im Raum Kitzbühel und in Oberösterreich immer angebaut. Warum in Oberösterreich? Die Familie Röck belieferte einst die Firma „Saatbau Linz“ mit Saatgut. So fand das Fisser Korn eine weitere Heimat im Osten Österreichs.
Gerste auf'm Teller 🍽
Auch die Restaurants am Hochplateau wissen die Qualität des alpinen Korns zu schätzen. Philipp Kaschutnig, Restaurantleiter der Schöngampalm und Zirbenhütte verrät dir, wie ein originelles Rezept für dich: „Als Fisser Koch liebe ich es mit unserer Gerste zu kochen. Meinem Sohn habe ich sie als „Fisser Popcorn“ angepriesen. Ein paar Tricks darf man als Papa schon anwenden, oder? Von Mais ist in diesem Gericht natürlich keine Spur. Aber das Fisser Getreide pufft mindestens genau so laut wie POP-Corn.“