Mit Oma in der Backstube
"Amea hoba mr in Oufa voarm Keksla bocka no inkenta miassa". Nichts verstanden? Ok. Wir probieren´s nochmal: "Früher haben wir den Ofen vor dem Kekse backen einheizen müssen." Jetzt dürfte alles klar sein, oder? Auch dass das "Amea" in unserem Dialekt "früher" bedeutet und nichts damit zu tun hat, dass man jetzt vielleicht gerne "am Meer" wäre.
Gut, jetzt sollten die Sprachbarrieren überwunden sein und wir können mit dem Kekse backen starten.
Der Start war natürlich nicht in der Küche, sondern im Auto
Wir starteten mit einer Fahrt in den Supermarkt. Da meine Oma nicht mehr Auto fährt, durfte die Enkelin das Steuer übernehmen. In der Küche gehörte dieses dann natürlich wieder Oma. :-)
Die Einkaufsliste reichte von A wie Apfelmus bis Z wie Zimt.
Die Rezepte kommen aus dem Kopf und die Mengen aus der Hand
Nach unserer "Für-das-Kekse-backen-Shoppingtour" ging es direkt in Omas Küche. Erst noch schnell eine Tasse Kaffee und dann konnte es so richtig losgehen.
"Oma, wo ischs Rezeptbuach?", fragte ich. Oma grinste und meinte nur: "Rezeptbiachr sei was für Anfängr". Nach ein paar Jahrzehnten Kekse backen hat man die Rezepte im Kopf. Oma hat es im Kopf, aber da ich noch nicht so viel "Kekse-Back-Erfahrung" habe, habe ich fleißig mitgeschrieben.
Und man glaubte es kaum: Oma backte die Kekse wirklich aus dem Kopf und vermengte die Zutaten mit viel Gefühl. Nur das Mehl wurde sicherheitshalber abgewogen. Aber auch hier benötigte Oma keine drei Sekunden um die passende Menge in der Schüssel zu haben.
Meine Lieblingskekse mit Rezept zum Nachbacken
Kekse sind so unterschiedlich wie die Interessen der Menschen. Es gibt sie in allen denkbaren Formen und Geschmäckern. Ich bin ein Fan der "klassischen Kekse" und stelle euch gerne ein paar meiner Lieblingsrezepte zur Verfügung.
Linzer Augen - für 30 Portionen
Rezept
- 600 g Mehl
- 400 g Butter
- 200 g Staubzucker
- 2 EL Vanillezucker
- 2 Eier
- Schale der Zitrone (eine Prise - je nach Geschmack)
- 100 g Marmelade zum Bestreichen (klassisch ist Preiselbeermarmelade, ich bevorzuge Erdbeermarmelade)
Zubereitung
- Staubzucker, Butter, Mehl, Eier, Vanillezucker und Zitronenschale rasch zu einem geschmeidigen Teig verarbeiten und für 1 Stunde im Kühlschrank rasten lassen.
- Den Teig ca. 3-5 mm dick (je nach Vorliebe) ausrollen und Kekse mit Löchern und einen Boden ohne Löcher ausstechen.
- Bei 180° Celsius ca. 10 min backen. Danach Kekse mit Marmelade bestreichen und jeweils einen Teil ohne Loch und mit Loch zusammensetzen.
- Genießen :-)
Vanillekipferln - für 40 Portionen
Rezept
- 500 g Mehl
- 400 g Butter
- 160 g Staubzucker
- 200 g Mandeln gerieben (auch Nüsse möglich)
- 2 Pkg. Vanillezucker
Zutaten zum Wenden:
- 1 Pkg. Vanillezucker
- 5 EL Staubzucker
Zubereitung
- Für die Vanillekipferln Mehl, Staubzucker, Vanillezucker, in kleine Stücke geschnittene Butter und die geriebenen Mandeln (oder Nüsse) zu einem Teig verarbeiten und diesen 1 Stunde (in Folie gewickelt) in den Kühlschrank legen.
- Danach den Teig aus dem Kühlschrank nehmen, auf einer bemehlten Arbeitsfläche eine Rolle formen (mit ca. 3-4 cm Durchmesser) und aus dieser Rolle ca. 1-1,5 cm dicke Scheiben abschneiden. Die Scheiben zu Kipferln formen und auf ein mit Backpapier belegtes Blech bei 175° Celsius für ca. 12-15 Minuten (Umluft) hellbraun backen.
- Die noch warmen Kipferln in einer Mischung aus Staubzucker und Vanillezucker wälzen und danach vollständig abkühlen lassen.
- Vanillekipferln kosten (teilen erlaubt aber nicht unbedingt notwendig)
Kokosbusserln - für 20 Portionen
Rezept
- 750 g Zucker
- 750 g Kokosflocken
- 15 Stk. Eiklar
- 5 Pkg. Vanillezucker
- 5 EL Zitronensaft
Zubereitung
- Backrohr bei 170° Celsius vorheizen und Backblech mit Backpapier belegen.
- Eiklar mit der Hälfte des Zuckers auf niedriger Stufe mixen, nach und nach die zweite Hälfte des Zuckers und Zitronensaft dazugeben und schlagen bis die Masse ganz steif ist.
- Kokosflocken vorsichtig mit einem Schneebesen unterheben und die Masse mit einem Spritzsack oder Teelöffel auf das Backblech setzen. Busserln bei Ober- und Unterhitze backen bis sie Farbe annehmen.
Ergebnis: Es braucht im Winter viele Skitouren...
Nach einem schönen und interessanten Nachmittag mit meiner Oma haben wir die Kekse natürlich auch noch probiert. Und ich kann meiner Oma einfach nur ein ganz großes Kompliment aussprechen. Schlussendlich durfte ich viele der restlichen Kekse in meine Keksdosen packen und mitnehmen. Da ich nicht alle alleine essen kann, gibt es natürlich auch Kekse für meine Kolleginnen und Kollegen im Büro.
Eines steht auf jeden Fall fest: Oma ist die Beste und es wird im Winter viele Skitouren brauchen, um die Kalorien, denen ich ein Zuhause gegeben habe, wieder loszuwerden. :-)
Ich wünsche euch viel Spaß beim Nachbacken und gutes Gelingen.
Das gesamte Team aus Serfaus-Fiss-Ladis wünscht allen frohe und besinnliche Weihnachten.