Einkehr in der Zirbenhütte: nachhaltig gut
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MUT ZUR LÜCKE
Mein Blick wandert zur Speisekarte. Zu meiner Freude und zugegeben vielleicht zur ERNÜCHTERUNG anderer Gäste wird schnell klar: Gekocht wird hier regional. Es wird ja gemunkelt, es gebe Skifahrer, die da und dort und vor allem auf dem Berg gerne mal Exotisches speisen. Da sind sie bei der Zirbenhütte wahrlich an der falschen Adresse. Denn hier weht den Gästen ein äußerst REGIONALER WIND um die Ohren. Gewagt oder genial, dass es auf der Karte weder exotische Meeresfrüchte noch Thunfisch aus der fernen See gibt? Hüttenchef Philipp beweist Mut zur „Exotik“-LÜCKE, was das Geschmackserlebnis und die Vielfalt der Speisen jedoch keinesfalls schmälert. Seine Philosophie: regionale „Kucha“ statt exotischer Cuisine zieht er beinhart durch. Das Streichen aller Salzwasserfische auf der Speisekarte ist dabei nur EINER VON VIELEN Schritten.
ALLES WIR(t)D GUT und is(s)t gut
Die Wirte des Hauses, so nennt Philipp seine Kellner, bringen allerlei leckerer Speisen an die Tische. Und plötzlich hat man das Gefühl, dass alles gut wird. Denn alles is(s)t gut und regional. „Das, was auf den Tellern der Gäste und Einheimischen landet, sollte hochwertig und vor allem regional sein“, so der passionierte Restaurantleiter aus Fiss. Zahlreiche Speisen und Produkte haben es mit der Tiroler oder österreichischen FLAGGE auf die Speisekarte geschafft. Die Liste ist lang.
„Die Äpfel für den Apfelstrudel stammen etwa aus Haiming. Für das Apfelmus verwenden wir ÜBERREIFE Äpfel aus Osttirol. Sie sind für den Markt nicht mehr geeignet, aber aufgrund der natürlichen Fruchtsüße perfekt für ungesüßtes Apfelmus. Das gesamte Wintergemüse ist aus Österreich und die Kartoffeln beziehen wir in unmittelbarer Nähe aus Prutz. Auch der Blattsalat stammt den ganzen Winter aus der Steiermark. Bei den SCHLUTZKRAPFEN bekommen wir Unterstützung von fleißigen Hausfrauen aus Kärnten.“ Der Chefwirt erklärt mir, dass auch bei FLEISCH UND FISCH auf regionale Partner gesetzt wird. So sind die Forellen in Leutasch und die Saiblinge im Wipptal beheimatet.
hUNGRIG
Skifahren und über Essen reden macht hungrig. Auch wenn mich die österreichischen RIPPLA am Nebentisch anlachen, entscheide ich mich heute für etwas Süßes: einen soufflierten TOPFENSCHMARREN mit Fisser Goggala. Gereicht wird mir der Schmarren bäuerlich in einem gusseisernen Pfännchen und mit typischen Beilagen wie Apfelmus oder Zwetschkenröster. Passend dazu bestellte ich mir auch noch ein Glas MILCH, so wie früher. Gut zu wissen: Die Süßspeise gibt es nur auf Vorbestellung, jedoch zahlt sich das Warten aus!
Keine Lust zu warten? Dann auf zu Philipps REZEPT: Topfenschmarren à la Zirbenhütte.
Wissenswertes über die Zirbenhütte
- Kuchen zum Nachtisch? Alle Torten in den Bergrestaurants der Fisser Bergbahnen stammen aus der hauseigenen KONDITOREI AM BERG. Das ganze Jahr wird gebacken, glasiert, gespritzt, geformt und verziert. Derzeit werden sechs Konditor-Lehrlinge ausgebildet.
- JOGGEN AUF 2.100 M? Auf der Zirbenhütte übernachten 13 Mitarbeiter des Hüttenteams. Um sich fit zu halten, joggt der ein oder andere Mitarbeiter bei knackigen Temperaturen gerne mal auf der großzügigen Terrasse.
- Noch ein Gläschen Wein? 90% aller Weine auf der Genusskarte sind stolze ÖSIS.
- Lust auf ein FRÜHSTÜCKEN am Berg? Neben der klassischen Ersten Spur kannst du auch gleich zum kulinarischen Teil übergehen. Das Frühstücksbuffet à la Erste Spur gibt’s aber nur auf Vorbestellung.
- FEIERLICHES MENÜ auf Genuss 2100? Die Zirbenhütte bietet im Winter ein erlebnisreiches 5-Gänge-Menü an. Vorreservierung nicht vergessen.
6533 Fiss
Österreich
Mein Fazit
Einmal Zirbe, immer Zirbe. Die Atmosphäre in der duftenden Hütte ist einzigartig. Die Sonnenterrasse ist großzügig, aber auch der rustikale Innenbereich bietet viele gemütliche Sitzplätze. Wer Wert auf Gemütlichkeit, Tischbedienung und regionale & nachhaltige Küche im Winterurlaub legt, sollte unbedingt in diesem Bergrestaurant einkehren. Zudem liegt die Zirbenhütte auf der schneesicheren Fisser Nordseite und ist daher auch im Frühjahr über gut präparierte Pisten erreichbar. Daumen hoch für eine nachhaltige Hütte mit gutem Gewissen.